Die Energiewende setzt auf Erneuerbare Energien (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Erdwärme, Geothermie, nachwachsende Rohstoffe). Sie sollen sich bis 2030 den Bruttostromverbrauch um 65 % erhöhen. Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 gegenüber 1990 um 55 % senken.
Die zweite Säule der Energiewende ist eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz. Die Potentiale reichen von Kraftwerksmodernisierung über energieeffiziente Motoren und energiesparende Industrieprozesse bis hin zu und energieeffizienter Gebäudesanierung und Haushaltsgeräten. So soll bis 2050 ca. 50 % weniger Primärenergie gegenüber im Jahr 2008 verbraucht werden.
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn nicht nur alle politischen Ebenen (EU, Bund, Länder, Städte, Gemeinden), sondern auch die Kernbereiche von Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten. Ein ständiger Austausch mit Vertretern aus Bundesländern, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft auf verschiedenen Energiewende-Plattformen ist notwendig, um Lösungen und Strategien für die zentralen Handlungsfelder der Energiewende zu erarbeiten.
Die wichtigsten Handlungsfelder sind
Nur mit neuen Technologien und innovativen Ideen kann der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Stromversorgung beschleunigt werden und die Dekarbonisierung in anderen Sektoren gelingen. Neue Energiewende-Schlüsseltechnologien werden in den nächsten Jahren die Energiewende nachhaltig prägen.
Um die Energiewende zu schaffen, muss neben der Regulierungswut und den zeitraubenden Genehmigungsverfahren das Energiesystem neu gedacht werden. Dabei spielen in der Zukunft die digitalen Daten im Energiesystem eine entscheidene Rolle. Da das zur Zeit vorhandene Energiesystem keine elektrische Energie im Netz speichert, müssen das Angebot und die Nachfrage von Energie immer wieder aus- bzw. angeglichen werden. Die Kraftwerke müssen möglichst sofort mehr Leistung zur Verfügung stellen. Diese Bereitstellung von Leistungsreserven ist jahrzehntelang erprobt und funktioniert sehr gut, wenn diese vornehmlich aus Braunkohle- und Steinkohlekraftwerken, Gaskraftwerken oder Pumpspeicherkraftwerken stammen.
Da das aber bei den regenerativen Energien nicht mehr ohne weiteres möglich ist, weil die Sonne und der Wind nicht genauso funktioniert. Die vielen kleinen Solaranlagen auf Gebäuden, die Solarparks, die Windkraftanlagen auf dem Land und im Meer mit den Haushalten und der Industrie zusammengebracht werden. Das kann nur mit neuen Speicherkonzepten und intelligenten Stromnetzen erreicht werden. Dies ist nur durch die Digitalisierung der Netze und der Verbraucheranlagen erreichbar.
Back-up-Kraftwerk
Für die Energiewende will die Bundesregierung neue Back-up-Kraftwerke (Reservekraftwerke) bauen lassen, die zunächst mit Erdgas und dann mit grünem Wasserstoff laufen sollen. Bisher wurden Biogasanlagen nicht berücksichtigt, die von Experten als günstigere Alternative gesehen werden.
Diese Anlagen sollen dann einspringen, wenn Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen nicht genug Strom und Wärme erzeugen (Dunkelflaute), um den Bedarf zu decken. Durch die geringen Volllaststunden und hohen Anforderungen an eine flexible Betriebsführung scheiden aus heutiger Sicht Kern- und Kohlekraftwerke als Back-up-Kapazitäten aus. Zum Back-up eignen sich am besten Kraftwerke, die schnell in Betrieb gehen und schnell hoch- und runtergeregelt werden können. Am besten sind hierzu Gaskraftwerke geeignet. Erst wenn es solche Kraftwerke gibt, können die Kohlekraftwerke außer Betrieb genommen werden.