Formaldehyd (CH
2O) ist eine
organische flüchtige Verbindung, die immer wieder im Zusammenhang mit
Fertighäusern ("Späneburg") zu Problemen führt. Hier kommt es durch
Ausgasungen aus
formaldehydhaltigen Materialien (z. b. Holzwerkstoffe, Spanplatten) zu einer
Kontamination der
Atemluft in
geschlossenen Räumen. Besonders betroffen sind Häuser, die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Spanplatten und Sperrholz hergestellt wurden. Bei diesen Materialien, aber auch bei
Bodenbelägen, Möbel und Textilien, kam
Aminoplaste (Kondensation von Formaldehyd mit Verbindungen, die zwei oder mehr Aminogruppen enthalten (z.B. Harnstoff/Thioharnstoff, Melamin) als
Bindemittel zum Einsatz.
Bei
unsachgemäßer Anwendung oder ständig vorhandenen
Ausgasungen kann Formaldehyd Haut-, Atemwegs- Augenreizungen oder Allergien, verursachen. Ab einer Konzentration von 30 ml/m
3 besteht eine
akute Lebensgefahr (toxisches Lungenödem, Pneumonie). Bei
bei einer ständigen Belastung ist es
karzinogen. In einigen Ländern (z. B. USA) wird Formaldehyd als
krebserzeugend eingestuft.
Die
Ausgasungsrate des
stechend riechende Gases (es ist schon bei geringen Ausgasungen wahrnehmbar) kann durch die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse im Sommer und im Winter durch die Innentemperaturen und
Luftfeuchtigkeit sehr unterschiedlich sein. Durch eine
unzureichende Lüftung der Räume (besonders nach Sanierungsmaßnahmen durch dichte
Fenster und Außendämmung) kann sich die
Raumluft stark mit den Formaldehydgasen anreichern. In den meisten Fällen ist eine
Sanierung sehr aufwendig. Hier können nur durch den Einsatz einer
kontrollierten Wohnungslüftung die
Grenzwerte eingehalten werden. Schon in den 80er Jahren wurde die Holz- bzw. Leichtbau-Fertighäuser mit einer ausreichenden Lüfunganlage angeboten.
- Emissionsklasse E0 : Abgabe nicht höher als natürliches Holz, durch den Einsatz von Isocyanaten, ebenfalls giftig.
- Emissionsklasse E1 : Formaldehyd-Ausgleichskonzentration maximal 0,1 ppm
- Emissionsklasse E2 : Formaldehyd-Ausgleichskonzentration maximal 1 ppm
- Emissionsklasse E3 : Formaldehyd-Ausgleichskonzentration maximal 2,3 ppm
- Spanplatten mit der Bezeichnung F0 : Formaldehydfrei
Bezeichnung von Spanplatten:
- - V - 20 : überwiegend Harnstoff-Formaldehyd-Harze (Aminoplaste)
- - V - 100 : Phenol-, MDI- (Isocyanate), MDI-Melamin, MDI-Phenol-Formaldehyd-Harze
- - V - 100 G : wie V 100, aber mit Fungizidzusatz