Ohne Trinkwasser kein Leben und schon gar keine Zivilisation. Unsere neue Serie beschäftigt sich mit den verschiedenen Arten, wie Trinkwasser in Immobilien gespeichert und erwärmt wird und welche Systeme in welchen Anwendungen effizient funktionieren.
Pufferspeicher sind in vielen Systemen zur Erwärmung von Trinkwasser ein zentraler Bestandteil.
Bild: IWO Ein wichtiger Punkt dabei ist der Legionellenschutz. In Zeiten von Corona steht das Thema Gesundheit ganz oben auf der Tagesordnung. Und ohne Zweifel können schlecht installierte oder schlecht gewartete Trinkwassersysteme zur Schmälerung des Wohlbefindens beitragen – und das nicht nur durch Legionellen, die allerdings sehr tödlich sind.
Ein Teil der Gesetze und Normen, die rund um die Trinkwasserinstallation zu beachten sind, dreht sich genau darum. Doch eben nicht nur. In modernen Häusern steht der Gedanke der Energieeffizienz im Vordergrund. Und das bedeutet, erst mal gar nicht so viel Energie zu benötigen. In gut gedämmten Häusern – und das müssen nach dem seit November letzten Jahres geltenden Gebäudeenergiegesetz alle Neu- und umfassend sanierten Bestandsbauten nun mal sein – macht es mitunter wenig Sinn, eine gute alte Zentralheizung den lieben langen Tag heißes Wasser im Kreis pumpen zu lassen und so nebenbei das Trinkwarmwasser mit zu befördern und zu liefern.
Hier sind andere Systeme effizienter. In Gebäuden, die von Wärmepumpen oder anderen, mit niedrigeren Temperaturen arbeitenden Systemen mit Heizwärme versorgt werden, bedarf es gar eigener Trinkwassersysteme. Der gute alte Pufferspeicher, früher das Maß aller Dinge, weil er quasi im Vorbeigehen die Wärme fürs Trinkwarmwasser in den oberen Schichten lagerte und bei Bedarf abgab, bekommt eine ganz neue Rolle. So kann er etwa zur Spitzenabdeckung oder zur Vorratsspeicherung von Wärme genutzt werden, die aus überschüssigem Strom einer eignen PV-Anlage stammt oder einen günstigen Nachtstromtarif für die Wärmepumpe nutzt.
In solchen Fällen kommen dezentrale Lösungen zum Einsatz. Das können etwa Durchlauferhitzer sein. Trotz mangelnder Effizienz sind sie meist eine wirtschaftlich lohnende Lösung, sofern die benötigten Mengen an warmem Trinkwasser nicht sehr groß sind. Auch Frischwasserstationen kommen in Frage, die direkt an der Zapfstelle installiert werden und sekundengenau den jeweiligen Bedarf an Warmwasser mittel Wärmeübertrager erwärmen. Selbst die Heizlast kann mit solchen Systemen abgedeckt werden. Sie heißen dann Wohnungsstationen.
Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass es keine ideale Lösung für alles gibt. Jede Immobilie hat aufgrund ihrer baulichen Beschaffenheit, vor allem aber durch die Gewohnheiten ihrer Nutzer, ganz eigene Heiz- oder Trinkwarmwasserbedürfnisse. Letzteres kann man immer schwer vorhersagen. Aber auch hier gibt es Erfahrungswerte. Und die sollten bei der Planung und Auslegung eines Trinkwassersystems immer mit einfließen. Auch darum wird es in dieser Serie gehen.
Im nächsten Teil dieser Serie am 17.02.2021 geht es um die Gesetze und Normen, die bei Installation, Betrieb und Wartung von Trinkwasseranlagen beachtet werden müssen.
Unsere Serie zu Trinkwassersystemen und Trinkwasserschutz umfasst folgende Teile: