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29.08.2007 07:12:35 |
Hallo, bei uns werden gerade Wasser (Kalt/Warm getrennt, Kunstoffrohre) und die Heizung abgedrückt. Alles etwa mit 3 Bar. Nun stehen die Leitungen schone zwei Wochen unter Druck. Bei Warmwasser und Heizung bleibt der Druck konstant. Beim Kaltwasserfällt der Druck jedoch innerhalb von ca. 5 Tagen von 3 Bar auf etwa 0,5 Bar. Der SHK-Ausführende meint: "Alles OK, man sieht ja kein Wasser" Was meint Ihr? Ab Donnerstag wird verputzt! Gruß Octo |
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29.08.2007 07:16:42 |
Hallo, das ist mit Sicherheit nicht in Ordnung!! Da beim Wasser der Druckabfall sehr rasch sichtbar wird, auch ohne dass man irgendwo eine größere Menge Wasser sieht. Die Leitung muss unbedingt dicht sein! Ansonsten wird du später ein Riesenproblem bekommen da ein Wasserschaden so nicht vermeidbar ist. Dein SHK Fachmann muss die Leitung unbedingt abdichten. Lass den Putz auf keinen Fall einbauen bevor du keinen Nachweis über die Dichtigkeit hast!! Gruß Christian
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29.08.2007 09:19:34 |
Hallo,
welcher Druckverlust in welcher Zeit wäre den tolerierbar? Gibt es da Normen etc..?
Ich brauche natürlich handfeste Argumente......
Gruß Octo
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29.08.2007 09:33:31 |
Gibt es da Normen etc..?Natürlich gibt es da Normen. Du lebst in Deutschland und da gibt es wahrscheinlich auch eine Norm für Dein Toilettenpapier. Spreche Deinen Handwerker mal auf eine Druckprobe nach DIN 1988 an, die sollte er kennen. Gruß Fritz ( was hab ich blos gegen diese 3 bar ? )
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29.08.2007 09:33:52 |
Erstens werden Wasserleitungen mit 10 bar abgedrückt. Tolerierbar wäre ungefähr 0,1 bar in einer Stunde, aber dann muss der druck stehen bleiben. MAn kann also nicht sagen, 5 Stunden, dann sind ja 0,5 bar ok... Diese 0,1 bar können von einer Temperaturanpassung kommen, nicht durch eine Undichtigkeit. Leitungen müssen im Neuzusatand 100%ig dicht sein, und dicht heisst dicht, es darf kein Wasser herauskommen, nicht mal ein Tropfen.
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29.08.2007 09:35:42 |
Erstens werden Wasserleitungen mit 10 bar abgedrückt. Das seh ich noch etwas anders. Gruß Fritz
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29.08.2007 09:46:16 |
Hallo, bei Kunsstoffleitung ist ein geringer Druckabfall zulässig. Normalerweise das 1,5 fache des maximalen Druckes aufbringen, bei Wasserleitung 15 Bar Bei kleineren Anlagenteile gilt innerhalb von 30min den Prüfdruck 2 x wiederherstellen, dann ist in weiteren30 min ein Druckabfall von 0,1 Bar je 5min zulässig. Bei größeren Anlagen vorstehendes Vorgehen als Vorprüfung, dann Hauptprüfung 120min zulässiger Druckabfall 0,6 Bar. Es darf natürlich keine Undichtigkeit zu erkennen sein. Mit freundlichen Grüßen Goddel |
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29.08.2007 10:17:54 |
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29.08.2007 13:19:50 |
Natürlich gibt es da Normen. Du lebst in Deutschland und da gibt es wahrscheinlich auch eine Norm für Dein Toilettenpapier. Da war ich neugierig: ISO 12625-1 Norm , 2005-06 Tissue-Papier und Tissue-Produkte - Teil 1: Allgemeine Einführung in die Begriffe DIN EN ISO 12625-9 Norm , 2005-09 Tissue-Papier und Tissue-Produkte - Teil 9: Bestimmung der Berstfestigkeit mit einem Durchstoßkörper (ISO 12625-9:2005); Deutsche Fassung ISO/DIS 12625-10 Norm-Entwurf , 2006-11 Tissue-Papier und Tissue-Produkte - Teil 10: Bestimmung der saugkraftbedingten Wasseraufnahmegeschwindigkeit und -kapazität, geregelter hydraulischer Druck und 69 weitere Treffer das ist ja der Hammer
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29.08.2007 13:25:33 |
Also ich hätt ehrlich gesagt Bauchschmerzen wenn ich solch einen Druckverlust bei 3 bar hätte,wenn man bedenkt daß in der Wasserleitung auch mal bis zu 6 bar vorkommen können. Ich würde das AUF GAR KEINEN FALL akzeptieren. Gruß Holzi
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29.08.2007 13:33:54 |
Hallo Wird hier eigentlich mit Wasser oder Druckluft abgedrückt..Dann wären die 3 bar in Ordnung und der Druck fällt auch nach einer Zeit ab bei größeren Rohrnetzen.-.(Belastungsprobe nach 1988 1,5 fache Betriebsdruck mus aber trotzdem sein). Was sagt den sein Prüffprotokol ??
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29.08.2007 13:40:26 |
Hallo,
vielen Dank für die tollen Infos,
Gruß Octo
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29.08.2007 13:42:16 |
Hallo Octo, nicht das da jetzt ein Missverständnis vorliegt. Offiziell wird zunächst die Dichtigkeit geprüft, das darf durchaus mit 3 bar passieren (aber die müssen dann stehen!) Danach folgt die Festigkeitsprüfung mit den o.e Werten (mit 1,5-fachem maximalen Betriebsdruck) Also Sanitär nach DIN 1988-2: 15 bar, Heizung nach DIN 18380: 4-6 bar (je nach Sicherheitsventil) Beim Prüfen (Festigkeit) mit Druckluft o. inerten Gasen (statt Wasser) stimmen die 3 bar. Die müssen aber auch stehen. Gruß Ratzeful
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29.08.2007 13:51:23 |
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29.08.2007 13:52:37 |
Hallo, also wenn von 3 Leitungen, die alle 3 den gleichen Bedingungen ausgesetzt sind, nur eine auf 0,5 bar fällt, dann ist da was faul. Da braucht man keine Din`s um das zu erkennen. Die Druckprobe wird nicht umsonst extra nach Din festgelegt. Normal hängt man die Pumpe zum Abdrücken dran, da gibt es eigentlich auch nicht den geringsten Grund bei 3 bar aufzuhören. Ich hatte schon ungepresste Fittinge, die waren bei 3 bar noch absolut dicht. Kann zB vorkommen wenn solche Stellen zwischen 2 Schellen sind, oder sonst irgendwie mechanisch fixiert. Was soll man denn von 3 auf 0,5 bar mutmaßen? Vielleicht wäre es von 10 bar auch auf 0,5 gesunken... Je nachdem wieviel Wasser, bzw hoch die Bude ist, ist 0,5 bar am ende nicht viel mehr als die Wassersäule, was soviel bedeutet es wäre ein kompletter Druckabfall. Da gehört nochmal die Pumpe dran, und 10 bar drauf. Es würde mich fast wundern, wenn es dann nicht irgendwo anfängt (mindestens...) zu tropfen. (nicht dass ich hier Pessimissmus verbreiten will...;-) Gruß Martin |
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29.08.2007 16:27:10 |
Hallo Octo, Trinkwasseranlagen sind nach DIN 1988-2 generell nach der Fertigstellung einer Druckprüfung auf Dichtheit zu unterziehen. Diese muss erfolgen, solange die Verbindungsstellen noch sichtbar und zugänglich sind. Im Unterschied zu Kunststoffleitungen, bei denen nach DIN 1988-2 eine Vor- und eine Hauptprüfung über insgesamt mindestens 3 Stunden Dauer erforderlich sind, wird für metallenen Rohrleitungen nur eine Druckprüfung (Hauptprüfung) über 10 Minuten nach Temperaturausgleich gefordert. Sind Pressfittinge mit dem Merkmal "unverpresst undicht" eingebaut worden, ist zunächst ein Prüfdruck von 1 bar bei moderater Füllgeschwindigkeit aufzubringen. Wenn innerhalb von 10 Minuten kein deutlicher Druckabfall feststellbar ist, kann davon ausgegangen werden, dass alle Verbindungsstellen verpresst wurden und es kann mit der eigentlichen Druckprüfung fortgefahren werden. Druckprüfung mit Wasser: Für die Prüfung ist ein Druckmessgerät zu verwenden, dass ein einwandfreies Ablesen einer Druckänderung von 0,1 bar gestattet. Das Druckmessgerät ist möglichst an der tiefsten Stelle der Leitungsanlage anzuordnen. Die Prüfung erfolgt mit dem 1,5 fachen des zulässigen Betriebsüberdruckes. Nach DIN 1988-2 müssen Bauteile für Trinkwasserinstallationen mindestens für einen Nenndruck PN 10 (10 bar) ausgelegt sein. Dies wird so interpretiert, dass der < Zur Druckprüfung werden die Leitungen mit filtriertem Wasser befüllt und vollständig entlüftet. Bei Temperaturdifferenzen von mehr als 10 K ( Grad Celsius) zwischen Füllwasser und Umgebungstemperatur ist nach dem Aufbringen des Prüfdruckes eine Wartezeit von mind. 30 Minuten einzuhalten. Die Prüfzeit, nach dem Temperaturausgleich, beträgt mindestens 10 Minuten. Während dieser Zeit darf der Prüfdruck NICHT abfallen UND es dürfen keine Undichtigkeiten erkennbar sein.
Zusätzlich würde ich Dir empfehlen, bei einer erneuten Druckprüfung anwesend zu sein und dieses zu protokollieren. Ein solches Prüfprotkoll findest Du unter: Püfprotokoll Trinkwasser
Viele Grüße aus dem Bergischen Land Andreas
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30.08.2007 10:20:57 |
Hallo, der Architekt hat eine Mängelanzeige mit Fristsetzung geschrieben und ein Abdrückprotokoll verlangt. Heute wird es angeblich richtig gemacht. Dazu eine Zusatzfrage: Nachdem mir Zweifel an der SHK-Fachkompetenz gekommen sind, habe ich mal mit einigen Kollegen gesprochen. Diese sind der Ansicht, dass es vorgeschrieben sei eine Be- und Entlüftung an der höchsten Stelle für das Wasser zu haben. Hätte man diese nicht, müsse man zwangsweise "selbstsichernde Armaturen" einsetzen, worauf ich aber nicht hingewiesen wurde. Ist das so richtig? Die Be- und Entlüftung ist bei uns nicht vorgesehen. Kann das schwerwiegende Folgen haben? Vielen Dank, Gruß Octo
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| Zeit:
30.08.2007 12:05:37 |
Hallo Octo, im großen und ganzen haben deine Kollegen recht. Früher wurden an der höchsten Stelle der Leitungsanlage Rohrbe- und entlüfter installiert mit tw. einer Tropfleitung, die in einen Entwässerungsgegenstand geführt wurde. Das wird jedoch nicht mehr praktiziert, da diese Stichleitung ständig Stagnationswasser enthält, die die Wasserqualität gefährdet.Die heutige gängige Praxis sind selbstsichernde Armaturen mit Rückflußverhinderer, um ein Rücksaugen von Brauchwasser (z.B. am Brauseschlauchanschluß der Wannenbatterie) zu verhindern. Für normale Armaturen reicht ein freier Auslauf von 20 cm. Du brauchst Dich also nur auf die Wannen- und Brause armatur zu konzentrieren. Viele Grüße aus Bergischen Land! Andreas
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30.08.2007 18:23:25 |
Hallo.
falls es hier jemanden interessiert:
Heute wurde erneut abgedrückt, ich war Zeuge. 10 Bar wurde mit einer Handpumpe auf die Leitung gegeben. Innerhalb von wenigen Minuten fiel der Druck auf 8 Bar.
Die Fachleute haben lange gesucht, und dann einen defekten Außenwasserhahn (frostsicher) als Übertäter ausgemacht. Ohne diesen Hahn wurden nun wieder 10 Bar draufgegeben. Nach kurzer Zeit waren noch 9,9 Bar auf der Leitung, die dann aber 30 Minuten gehalten haben.
Morgen früh schaue ich, ob noch 9,9 Bar auf der Leitung sind.
Viele Grüße
Octo
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