Die Luftströmung zwischen den Räumen der Zuluft-, Überström- und Abluftzone eines Hauses oder einer Wohnung darf nicht durch geschlossene Innentüren behindert werden. Alle Räume müssen unverschließbare und richtig dimensionierte Überströmöffnungen (Überströmluftdurchlass - ÜLD) haben.
Zuluft-, Überström- und Abluftzone
Türzarge als Überströmdurchlass
Überströmgitter Quelle: Trox GmbH
Türspalt ohne Türdichtungen
Türbreite > A 600 mm - B 700 mm - C 800 mm - D 900 mm - E 100 mm - F 1200 mm - G 1400 mm - H 1600 mm Quelle: Pluggit GmbH
Türspalt mit Türdichtungen (seitlich und oben)
Türbreite > A 600 mm - B 700 mm - C 800 mm - D 900 mm - E 100 mm - F 1200 mm - G 1400 mm - H 1600 mm Quelle: Pluggit GmbH
Überströmdichtung Quelle: INNOPERFORM GmbH
Die
Luftströmung zwischen den Räumen der
Zuluft-,
Überström- und
Abluftzone eines Hauses oder einer Wohnung darf nicht durch geschlossene Innentüren behindert werden. Alle Räume müssen unverschließbare und richtig dimensionierte
Überströmöffnungen (
Überströmluftdurchlass - ÜLD) haben. Diese Durchlässe werden in
Abluftanlagen notwendig, bei denen die
Luft von außen
Außenluftdurchlässe (denzetral) oder über
Zuluftdurchlässe (zentral) den Räumen zugeführt wird.
Für eine
richtige Zuordnung der notwendigen
Luftmengen der einzelnen
Räume machen diese
Durchlässe nur dann Sinn, wenn gewährleistet ist, dass die
Innentüren geschlossen sind, da sich die
Luft immer den
Weg des
geringsten Widerstandes sucht.
Überströmmöglichkeiten - Schlitze unter Türblättern
- Überströmgitter in den Türen,
- Fugen zwischen Türzarge und Wand
- Überströmelemente in der Wand
- Rohre mit Klappe
Eigenschaften - Druckabfall (Grenzwert 1 Pa, hilfsweise Strömungsgeschwindigkeit = 1 m/s)
- Schallschutzniveau (dem sonstigen baulichen Schallschutzniveau angepasst)
- Zugluftfreiheit (im Bad im Stehbereich vor Dusche und Waschbecken)
- kein Kurzschluss zu Zuluft- oder Abluftdurchlässen
Aber auch in Gebäuden, und hier besonders in Bürogebäuden, mit zentraler Zuluftführung können die Anlagen mit Überströmelemente geplant und ausgeführt werden. Hier wird die Zuluft den Räumen durch ein Kanalsystem zugeführt. In den Trennwänden zum Flur- bzw. Dielenbereich werden akustisch wirksame Überströmelemente eingesetzt. Wenn die Zuluft in die Räume strömt, entsteht bei geschlossenen Türen (und natürlich auch Fenster) ein Überdruck (0,5 bis 20 Pa). Dieser Überdruck gegenüber der abluftführenden Bereiche ermöglicht es der zugeführten Luft, durch die Überströmöffnung in den Flur- bzw. Dielenbereich überzuströmen. Die gesamte Abluft wird dann an einer zentralen Stelle (z. B. im Flur oder über Sanitärräume bzw. Küche) abgesaugt. Die Überströmelemente verhindern eine Sprachübertragung.
Schlitze unter Türblättern
Die einfachste Art der Überströmöffnung sind gekürzte Türblätter. Dieses Thema ist aber in Fachkreisen umstritten, da die allgemeine Meinung verteten wird, dass bei normalen Wohnungsinnentüren ein Spalt an der Unterkante des Türblatts bis 1,5 cm Höhe vertretbar ist und kein zusätzlicher Luftschallschutz notwendig wird. Dieser Spalt reicht für einen Volumenstrom bis ca. 40 m3/h aus. Sollte der Spalt nicht ausreichen oder schmaler sein, so sind weitere Öffnungen vorzusehen (z.B. herausgenommene obere Lippendichtung der Tür). Auch dürfen später keine Läufer oder Teppiche ausgelegt werden. Zu kleine Spalten können zu Strömungsgeräuschen führen. Wenn Türschwellen vorhanden sind, dann können auch Schlitze im unteren Teil des Türblattes eingearbeitet werden.
Die bessere Lösung ist immer der Einbau oberhalb der Tür oder in der Wand, wobei die Tür dichtschließend bleibt. Diese Überström-durchlässe sind aber mit einem höheren Installations- und Investions-aufwand verbunden. Aber nur dadurch wird eine Schallübertragung von Raum zu Raum unterbunden.
Überströmgitter
Bei höheren Volumenströmen (ab etwa 60 m3/h) sollten Lüftungsgitter mit einem freien Querschnitt von 150 cm2 (DIN 18017-3) in die Türblätter eingebaut werden.
Überströmung in den Türzargen
Als Alternative zu gekürzten Türblättern können Überströmöffnung im Bereich der Türzargen vorgesehen werden. Durch einen ca. 2 cm höheren Einbau des Türsturzes und dem Ausfräsen der Rückseite der der Türzargen entstehen verdeckte Durchlässe.
Statt der standardmäßigen Systemdichtung kann in die Aufnahmenut der Türzarge eine Überströmdichtung eingesetzt werden. Sie ermöglicht das Überströmen der Luft bei geschlossener Tür. Bei einem Differenzdruck von 4 Pa strömem ca. 20 m³/h und bei 8 Pa bis zu 33 m³/h zusätzlich durch die Tür.
Überströmdurchlass (Türabsenkdichtung)
Automatische Türabsenkdichtung für Schallschutztüren mit Überströmdurchlass Quelle: Planet GDZ AG
Um den
Schall durch Türschlitze zu dämmen und gleichzeitig den
Luftstrom zu ermöglichen und einen Lichtdurchlass zu unterbinden, gibt es es eine
patentierte Bodendichtung (Planet Minergie®).
Diese Konstruktion mit
Bodendichtung und
Lüftungskanal ist für den Einbau in eine Standardtür ab 40 mm Dicke geeignet. Mit einem
Schalldämmwert von RST,W 23-27 dB, je nach Ausführung, ist eine besonders gute
Schalldämmung von über 30 dB im Bereich der menschlichen Stimme (Grundton weiblich 250 Hz, männlich 125 Hz) und einem
Luftdurchlass von 20 m³/h bei entsprechenden Druck/Unterdruck zu erreichen.
Quelle: Planet GDZ AG
Überströmelement
Überströmelement - Wandeinbau Quelle: Westaflex GmbH
Das
Überströmelement ist ein Raumdurchgangs-gitter für den
Wandeinbau. Durch dieses Bauteil wird die
Schallübertragung zwischen den Räumen gedämpft. Die Druckverluste sind gering und die Konstruktion verhindert die Durchsicht durch das Bauteil.
Schallgedämmte Überströmdurchlass
Akustisches Überströmelement Quelle: Westaflex GmbH
Bei höheren schalltechnischen Anforderungen müssen spezielle Elemente in die Wände oder im Bereich abgehängter Decken eingebaut werden.
Bei einem solchen
Lüftungskonzept benötigt man
akustisch wirksame Überströmelemente. Diese werden in die Wände, die den Flur begrenzen (modulbezogen) eingebaut. Im Standardfall sind diese Überströmelemente mittig im Ständerwerk montiert. Die Ein- und Ausströmöffnungen sind kaum erkennbar. In einigen Fällen wird aus optischen Gründen auch eine perforierte Ein- und Ausströmfläche eingesetzt.
Überströmklappe
Überströmklappe mit bauaufsichtlicher Zulassung Quelle: Trox GmbH
Öffnungen zur
Luftüberströmung in feuerwiderstandsfähigen inneren Wänden oder Decken stellen im Brandfall immer ein Risiko dar. Aus diesem Grund sind für derartige
Überströmdurchlässe Überströmklappen vorgeschrieben, die bei Bränden automatisch schließen. Die notwendigen Öffnungen werden mit der Lüftungsplanung oder im Zusammenhang mit dem
Brandschutzkonzept durch die Bauaufsichtsbehörde genehmigt. Für den Verschluss dieser Öffnungen musste bis heute eine Zustimmung im Einzelfall bei der obersten Bauaufsichtsbehörde eingeholt werden.
Es handelt sich dabei um eine
Brandschutzklappe in Verbindung mit einer zugelassenen
Rauchauslöseeinrichtung, die im Brandfall die Übertragung von Feuer und Rauch durch die Bauteilöffnung verhindern.
Schallgedämpftes Überströmelement
Schallgedämpftes Überströmelement Quelle: Westaflex GmbH
Das
Westaflex-Überströmelement für den Wandeinbau ermöglicht den
schallgedämpften Luftdurchgang zwischen zwei Räumen. Bedingt durch Druckunterschiede strömt die
Luft durch den mit
faserfreiem Dämmmaterial ausgekleideten
Luftkanal.
Das Überströmelement besteht aus einem akustisch wirksamen
Absorberelement, das die
Luft durch das Element strömen lässt und eine Sprachübertragung vom Raum zum Flur und vom Flur zum Raum verhindert. Das Absorberelement wird mittig in die Wand umlaufend akustisch "dicht" eingesetzt. Die Frontbleche oder luftdurchlässige Fläche werden durch eine Holz- oder Blechabdeckungen dem Raum angepasst.