Also grundsätzlich ist schon der Fachmann zu empfehlen,
Lastberechnung, Differenzdruckregler,
Pumpen usw usw
sind dort schon gut aufgehoben.
da kommen dann auch die richtigen Fragen, z.B. nach dem vorhandenen Rohrsystem. ;)
Nun sind allerdings viele Installationen zweifelhaft
und da kann man oft schon als geübter Laie was verbessern...oder in einer Not-Maßnahme ganz groben Mist abstellen.
Im letzten Winter hatten wir einen,
da empfahl der Heizi doch eine stärkere Pumpe, da es nicht überall warm genug wurde....dank vorhandener Wärmemengenzähler konnten wir das schnell ausreden, denn es zeigte sich, dass in einem 4 Parteienhaus 60% in einer einzigen Wohnung landeten...tzz tzz
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Ziel ist ja,
dass an jedem Heizkörper (HK) das ankommt, was der Raum benötigt.
Das geht rechnerisch, oder auch "gefühlt", also anhand eigener Beobachtung gemachte Werte.
Weiterhin will man ja nicht zuviel Gegendruck zur Pumpe aufbauen
also alle auf 4(und damit ein wenig gedrosselt) ist nicht die optimale Lösung. Der "schwächste" (also im Vergleich zur beheizten Fläche am kleinsten ausgelegte HK) darf schon komplett offen sein und der Rest halt mehr oder weniger gedrosselt.
Weiterhin möchtest Du als
Brennwerter wohl mit möglichst niedrigen Rücklauftemperaturen ankommen. Hoher Volumenstrom (Pumpleistung) führt neben unnötiger Stromkosten auch zu geringeren Spreizung (Unterschied Vorlauf zu Rücklauftemperatur). für Dich hingegen wäre ein VL=50° und RL =30°C wohl günstiger als ein VL=43°C und RL=37°C.
Um die Raumtemperatur zu regeln,
kennen viele (insbesonder "Endanwender", wie Mietshäuser) nur einen Weg, das
Thermostatventil. Das hat wiederum im hydraulischen
Abgleich nichts zu suchen. Volumenstrom (also Pumpleistung), Die
Heizkurve (Abhängigkeit der
Vorlauftemperatur) und Druckregler im Einfachsten Fall die Voreinstellung (hinter dem Thermostatkopf) sind erstmal brauchbarere Parameter.
Fangen wir mal an unter der Annahme, Du hättest ein weitverbreitetes Zweirohrsystem und ausschliesslich Heizkörper.
- Pumpe
Eine ordentlich dimensionierte Pumpe ist schonmal ein muss. So klein wie möglich, aber so groß wie nötig sollte sie sein. Das ganze dann nicht mit konstanter Leistung, sonder z.B. Differenzdruckgeregelt. Da gibts mittlerweile echt schöne Pumpen.
Wer sowas nicht hat, sollte einen Austausch in Erwägung ziehen.
Als erste, einfach Maßnahme:
Meist sind viel zu große Pumpen verbaut. Vermutlich -reines Bauchgefühl- kommst Du auch mit wenig Pumpleistung aus, drum als ersten Schritt schauen ob sich diese verringern lässt (die haben meist Drehrädchen, wo man die Leistung einstellen kann)
Dies hat auch Auswirkung auf die Heizkurve...kümmern wir uns später drum
- Voreinstellungen
Wenn ich es richtig verstehe, wurde da noch nie was bei Dir gemacht?
dann, alle Thermostatköpfe runter und die Voreinstellung auf größtmöglichen Durchfluss stellen (je nach Ventiltyp...z.B. "N")
So, mit den abgebauten Köpfen, geht maximaler Volumenstrom durch...da wirds vermutlich schon in einigen(wenn nicht sogar in allen) Räumen recht warm.
Jetzt könntest Du schonmal mit dem IR-Thermometer ran. Mit billig-Teil (laservisiereinrichtung wär schon praktisch) mal alle Heizkörper frontal oben und unten Messen (mitte des Heizkörpers)....Messabstand (des IR-Th.) berücksichtigen.
Alles schön notieren und mal die Werte vergleichen. Es wäre nicht untypisch, wenn sich hier schon zeigt, dass ein einzelner HK besonders gierig ist(wenn, dann vermutlich der, der am dichtest am Kessel ist) und der Großteil des Heizwassers nur durch diesen rauscht. Das erkennst Du anhand der
Temperaturdifferenz oben/unten.
Ist diese sehr gering, fliesst das
Wasser relativ schenll durch.
Wenn die Heizkörperflächen halbwegs zu den Bedarf der beheizten Fläche passen, dann sollten die Temperaturspreizungen überall auch in einem halbwegs ähnlichen Rahmen liegen. Es geht NICHT darum, dass überall die gleiche RL-Temperatur rauskommt...aber wenn manche 25K haben und einer nur 5K...so sollte es nicht sein. (wäre untypisch, wenn die HKs so extrem unterschiedlich ausgelegt sind). Falls einer eine sehr geringe Spreizung hat, dann hier die Voreinstellung 1-2 Stufen mal zu. Damit bekommt der etwas weniger Durchfluss, und alle anderen etwas mehr.
Einige Minuten warten und ALLE wieder erneut Messen und Werte vergleichen. Immernoch bei einem deutlich zuviel(bzw zu geringer Temp-Unterschied)? dann halt noch weiter Drosseln und das ganze von vorn.
Aber nicht soweit treiben, dass ALLE hier gedrosselt werden. Die sollen hier bei der ganz groben Voreinstellung erstmal nur auf ähnliche(!) RL-Temperaturen kommen...bissl mehr oder weniger sind hier nicht so entscheidened. Hier sollen erstmal die ganz groben Schlucker gebremst werden.
Soweit fertig?
Was macht die Spreizung vom gesamten System? 10K 20K 30K??? Hier könntest Du nun an der Pumpe versuchen die Leistung so einzustellen, dass Du Dich eher bei 15...20K bewegst.
Immer ein einige Minuten warten, das es sich einschwingen kann.
Soweit durch?
das hat bisher nicht lange gedauert und ist nur was ganz grobes
Jetzt fordert es etwas Zeit und Geduld. (und kühle Witterung ist auch hilfreich)
Jetzt einige Stunden -anfangs Stunden, später Tage- warten und am Besten die Türen innerhalb des Objektes schliessen. wie sind die Temperaturen in den einzelen Räumen?
Überall zu warm? Dann die Heizkurve etwas Absenken (Falls Raumtemperaturgeregelt, dann anders verfahren !)...wieder Stundenlang einschwingen lassen.
Irgendwann wird der Punkt erreicht, wo es an manchen noch zu warm ist, aber an manch anderen es gerade noch so passt. Jetzt geht der Abgleich erst richtig los.
Was macht man da? NEIN man öffnet(nimmt die Drosselung zurück) nicht im Raum, wo es langsam grenzwertig ist...man drosselt den Raum weiter runter, wo es noch zu warm ist. Denn, kommt dort weniger an, ist es dort weniger warm, aber alle anderen (und damit auch der kühlere Raum) bekommen mehr ab.
Nicht zuviel auf einmal verstellen und immer zwischendurch es zig Stunden einschwingen lassen. Zur Kontrolle, wie viel das Verändern der Voreinstellung gebracht hat, kannst Du das IR-Thermometer nutzen. Also wenn Wohnzimmer relativ zu warm (und Du also hier Drosseln möchtest) dann Temperatur messen und mal 1 Stufe drosseln...halbe Stunde warten und nochmal messen, gab es wirklich eine merkliche Veränderung in der Spreizung? Wenn nicht, dann vielleicht noch eine Stufe weiter drosseln.
Die entscheidung ob es ausreichend war, oder nicht letztlich aber an der eingeschwungenen Raumtepmeratur fällen....also immer lange warten.
Nach einigen Tagen, solltest Du dann soweit sein, dass in jedem Raum die gewünschten Temperaturverhältnisse vorliegen, zumindest die gleichen. Ist es in allen zu kühl muss die Heizkurve wieder ein bissl höher oder umgekehrt. Wichtig ist, dass in allen gleich ist (also es 1-2 Grad unter/über soll des jeweiligen raumes ist, oder halt genau richtig)
Na huch, fehlt da nicht was?
Ach ja...die Thermostatventile
Richtig, jetzt (und auf keinen Fall wähdend des Abgleiches) dürfen die auch wieder rauf, so dass man hier bei Bedarf dran Regeln kann. Diese sind aber halt nur das letzte Stück.
und...auf jedenfall die Einstellwerte notieren, insbesondere die VL-Temperaur Deiner
Regelung bei der aktuelle Aussentemperatur.
Gut möglich, dass bei anderen Bedingungen (sehr tiefe AT) es zu kühl oder auch zu warm (dazu müsste man mal dann alle Thermostaten voll aufdrehen) ist. Hier dann eine passendere Kurve raussuchen, die bei den notierten Werten gleiche VL-Temperaturen in den Heizkreis schickt und bei den kalten halt die, dass es dort auch passt.
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den ersten Part,
besonders gierige HKs bremsen, und Pumpleistung ggf. reduzieren und Heizkurve anpassen, kannst Du bestimmt jetzt noch machen.
Dazu ggf. kurzzeitig die Heizkurve höher nehmen (wenn Du nur mit 32°C reinplätscherst wird das schwer zu sehen sein)
Für die echte Feineinstellung würde ich auf kalte Tage warten
...ist ja auch noch genug Zeit
in der sich vielleicht noch der passende Fachmann zu finden lässt ;)
(sieh dazu u.a. auch die links der Vorredner)